Menschenhandel
Menschenhandel ist ein System der Gewalt, Ausbeutung und Ungleichheit, das alle Länder der Welt verwüstet und das bekämpft und abgeschafft werden muss. Einen Menschen zu versklaven und ihn wie ein Objekt ohne Rechte und Würde zu behandeln, ist eines der schlimmsten Leiden, die man einem Menschen zufügen kann. Wenn wir den Menschenhandel abschaffen wollen, müssen wir uns mit seinen Wurzeln befassen, die in der Ignoranz der Gesellschaft und der Straflosigkeit der Personen liegen, die daraus Profit ziehen (insbesondere Zuhälter) oder ihre Dienste in Anspruch nehmen (Kunden). Die Organisation Perla kämpft gegen alle Formen des Menschenhandels (Zwangsarbeit, Organhandel usw.), ihr derzeitiger Schwerpunkt ist jedoch die sexuelle Ausbeutung.
Ist Prostitution eine freie Wahl?
Für manche klingt dieses Wort nach einem Beruf, den enthemmte Frauen aus freien Stücken ausüben. In Wirklichkeit ist Prostitution das Ergebnis eines Mangels an Wahlmöglichkeiten unter den am meisten benachteiligten Menschen.
Die meisten Frauen, die sich prostituieren, haben eine Vorgeschichte von sexuellem Missbrauch, Benachteiligungen, Ausgrenzung und anderen zugrunde liegenden Problemen. Studien stellen übereinstimmend fest, dass 60% bis 90% der Prostituierten in ihrer Kindheit oder Jugend sexuell missbraucht wurden. Mehr als zwei Drittel der Prostituierten leiden an posttraumatischen Syndromen in einem Ausmaß, das dem von Kriegsveteranen oder Überlebenden von Folter entspricht. Die Tatsache, dass eine Person, die sich prostituiert, behauptet, dies aus eigener Entscheidung zu tun, ist nicht entscheidend, da eine freie Entscheidung aufgrund des vielfältigen Drucks, der auf sie ausgeübt wird, nicht nachweisbar ist. Außerdem würden 9 von 10 Personen, wenn man sie danach fragt, die Prostitution aufgeben wollen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gäbe.
Der verzweifelte Bedarf an Geld, um zu überleben, ist ein häufiger Grund für die Ausübung der Prostitution, obwohl die Fakten darauf hindeuten, dass kaum einer von ihnen letztendlich aus der Armut herauskommt. Die eigentlichen Profiteure dieses Geldes sind nämlich Menschenhändler, Zuhälter und andere Kriminelle.
La prostitution est-elle un choix?
Pour certains, ce mot évoque un métier que des femmes décomplexées adoptent par choix. La réalité c’est que la prostitution est le résultat d’un manque de choix parmi les personnes les plus vulnérables.
La plupart des femmes qui se prostituent ont un historique d’abus sexuels, de privation, de marginalisation et d’autres problèmes sous-jacents. Les études se rejoignent pour constater que 60% à 90% des personnes prostituées ont été victimes d’abus sexuels dans leur enfance ou dans leur adolescence. Plus des deux tiers des personnes prostituées souffrent de syndromes post-traumatiques à des niveaux équivalents à ceux des vétérans de guerre ou de survivants de la torture. Le fait que la personne qui se prostitue affirme le faire par son propre choix n’est pas déterminant, un libre choix étant invérifiable en raison des nombreuses pressions qui existent sur elles. De plus, lorsqu’on leur pose la question, 9 personnes sur 10 souhaitent quitter la prostitution si on leur en donne la possibilité.
Le besoin désespéré d’argent pour survivre est un facteur courant les poussant à se prostituer, bien que les faits nous indiquent que quasiment aucune d’entre elles ne sortent finalement de la pauvreté. En effet, les véritables profiteurs de cet argent sont les trafiquants, les proxénètes et autres criminels.
Mehr als 40 Millionen Menschen sind in der Prostitution tätig. Das Durchschnittsalter beim Eintritt in die Prostitution liegt bei 13 Jahren.
Pornografie
Über 40% der Menschen, die sich prostituieren, werden für die Pornografie angeworben und benutzt. Die Gewalt, die in der Pornoindustrie ausgeübt wird, ist unvorstellbar und führt zu einem Teufelskreis: Es ist erwiesen, dass Menschen die Pornografie konsumieren, anschließend häufig Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen, wobei ihre Anforderungen immer erniedrigender, gefährlicher und unmenschlicher werden. Perla setzt sich für eine Bewusstseinsbildung und Gesetzesänderungen in diesem Bereich ein, da bereits 10-Jährige der Pornografieindustrie ausgesetzt sind.
Pornographie
Plus de 40% des personnes qui se prostituent sont recrutées et utilisées pour la pornographie. La violence des actes perpétrés dans le cadre de la pornographie est innommable et occasionne un cercle vicieux : il est prouvé que les adeptes de pornographie passent ensuite à l’acte avec les prostituées dont ils louent les services, les demandes se faisant ainsi toujours plus dégradantes, dangereuses et inhumaines. Sachant que les jeunes dès 10 ans sont exposés à l’industrie de la pornographie, l’association Perla lutte pour une prise de conscience et un changement des lois dans ce domaine.
Menschenhandel : Definition
Der Ausdruck „Menschenhandel“ bezeichnet die Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung oder Entgegennahme von Zahlungen oder Vorteilen zur Erlangung des Einverständnisses einer Person, die Gewalt über eine andere Person hat, zum Zweck der Ausbeutung. Ausbeutung umfasst mindestens die Ausnutzung der Prostitution anderer oder andere Formen sexueller Ausbeutung, Zwangsarbeit oder Zwangsdienstbarkeit, Sklaverei oder sklavereiähnliche Praktiken, Leibeigenschaft oder die Entnahme von Organen.
Zusatzprotokoll zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels, insbesondere des Frauen- und Kinderhandels, zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität.
Traite humaine: définition
L’expression «traite des êtres humains» désigne le recrutement, le transport, le transfert, l’hébergement ou l’accueil de personnes, par la menace de recours ou le recours à la force ou d’autres formes de contrainte, par enlèvement, fraude, tromperie, abus d’autorité ou d’une situation de vulnérabilité, ou par l’offre ou l’acceptation de paiements ou d’avantages pour obtenir le consentement d’une personne ayant autorité sur une autre aux fins d’exploitation. L’exploitation comprend, au minimum, l’exploitation de la prostitution d’autrui ou d’autres formes d’exploitation sexuelle, le travail ou les services forcés, l’esclavage ou les pratiques analogues à l’esclavage, la servitude ou le prélèvement d’organes.
Protocole additionnel à la Convention des Nations unies contre la criminalité transnationale organisée visant à prévenir, réprimer et punir la traite des personnes, en particulier des femmes et des enfants
Prostitution oder Menschenhandel?
Das Europäische Parlament hat 2014 eine Resolution verabschiedet, in der es feststellt, dass Prostitution die Menschenwürde und die Menschenrechte verletzt und ein Hindernis für die Gleichstellung der Geschlechter darstellt, „da Frauen einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Opfer ausmachen“. Es wird gezeigt, dass es eine Verbindung zwischen Prostitution und Menschenhandel gibt: Sexuelle Ausbeutung ist mit der Tatsache verbunden, dass Prostitution enorme Geldströme mit sich bringt und dass Kriminelle von der nachlässigen Durchsetzung der Gesetze und der angeblichen Entscheidung der Menschen, sich zu prostituieren, profitieren. Darüber hinaus heißt es in derselben Resolution, dass „schätzungsweise 84% der Opfer von Menschenhandel zur Prostitution gezwungen werden sollen“. Schließlich erkennt das Parlament die positiven Ergebnisse der Bestrafung des Kaufs von Prostitutionsdienstleistungen, wie sie in Schweden praktiziert wird, an, da die Zahl der Opfer von Menschenhandel in diesem System nachweislich zurückgegangen ist.
Verschiedene politische Richtlinien
Nicht alle Länder betrachten Prostitution auf die gleiche Weise:
Einige Staaten vertreten eine reglementierende Politik und befürworten die Regulierung der Prostitution durch Gesetze, die einen Rahmen vorgeben, z.B. indem sie die Prostitution als berufliche Tätigkeit betrachten und das Arbeitsrecht auf sie anwenden (Schweiz, Deutschland, Niederlande…).
Einige Länder vertreten eine prohibitionistische Politik und befürworten ein Verbot der Prostitution aus moralischen Gründen und wegen ihrer Gefährlichkeit. Personen,die sich prostituieren, Zuhälter oder auch Kunden werden bei Ausübung strafrechtlich verfolgt (in den USA außer Nevada, Ägypten, China, Saudi-Arabien usw.).
Andere Staaten vertreten eine abolitionistische Politik. Sie betrachten Personen, die sich prostituieren, als Opfer des Prostitutionssystems, und Freier und Zuhälter werden strafrechtlich verfolgt. (insbesondere in Schweden, Norwegen und Island). Schweden ist das einzige Land in Europa, in dem der Menschenhandel und die Prostitutionsrate sehr gering sind.
Aufgrund ihrer Erfahrung in diesem Bereich teilt Perla die Ansichten des Europäischen Parlaments und wünscht sich, dass alle Staaten ein Rechts- und Gesetzessystem einführen, das den Kampf gegen den Menschenhandel effektiv und kompromisslos ermöglicht. Perla ist der Ansicht, dass die Opfer nicht nur während des Verfahrens geschützt werden müssen, sondern auch Hilfe bei der Wiedereingliederung erhalten sollten. Zudem müssen die Personen, die ihre Dienste kaufen, strafrechtlich verfolgt werden, ebenso wie alle, die am Menschenhandel beteiligt sind. Prostitution bedeutet in der Regel, dass man sich bereit erklärt, unwürdige, erniedrigende und gefährliche sexuelle Dienstleistungen zu erbringen, und dies darf nicht ungestraft bleiben.
Auf dieser Seite sprechen wir von Menschenhandel, wenn eine Ausbeutung anderer vorliegt, wobei die Zustimmung des Opfers nicht ausschlaggebend ist. Wir verwenden den Begriff Prostitution, wenn wir allgemein über diese Tätigkeit sprechen oder in Situationen, in denen der Menschenhandel nicht offiziell bewiesen wurde.
Prostitution ou traite humaine ?
Le Parlement européen a adopté une résolution en 2014 qui constate que la prostitution viole la dignité humaine et les droits humains, et est un obstacle à l’égalité de genre «puisque les femmes représentent une part disproportionnée des victimes». Il est démontré qu’il y a une interconnexion entre la prostitution et la traite humaine: l’exploitation sexuelle est liée au fait que la prostitution apporte d’énormes flux d’argent et que les criminels profitent du laxisme dans l’exécution des lois et du soi-disant choix des personnes à se prostituer. De plus, selon cette même résolution, «on estime que 84% des victimes de la traite sont destinées à être contraintes à la prostitution». Finalement, le parlement reconnaît les résultats positifs de la pénalisation de l’achat des services de prostitution telle qu’elle se pratique en Suède, avec une diminution avérée du nombre de victimes de la traite dans ce système.
DIFFÉRENTES POLITIQUES
Les pays ne considèrent pas tous la prostitution de la même manière:
Certains Etats adoptent une politique réglementariste et préconisent l’encadrement de la prostitution par des lois fixant des cadres, par exemple en considérant la prostitution comme une activité professionnelle et en lui appliquant le droit du travail (Suisse, Allemagne, Pays-Bas…).
Certains ont une politique prohibitionniste et préconisent l’interdiction de la prostitution, pour des raisons de moralité et de dangerosité. Les personnes qui se prostituent, les proxénètes, voire les clients sont pénalement condamnables en cas d’exercice (les USA sauf le Nevada, L’Egypte, la Chine, l’Arabie Saoudite, etc.).
D’autres Etats adoptent une politique abolitionniste. Ils considèrent les personnes qui se prostituent comme des victimes du système prostitutionnel et les clients et les proxénètes sont pénalement condamnables. (notamment en Suède, en Norvège et en Islande). La Suède est le seul pays d’Europe où la traite des êtres humains et le taux de prostitution sont les plus faibles.
L’association Perla, basée sur son expérience sur le terrain, partage la façon de voir du Parlement européen et souhaite que tous les Etats mettent en place un système judiciaire et législatif permettant la lutte contre la traite humaine de façon efficace et sans compromis. L’association Perla considère que les victimes doivent être protégées non seulement durant la procédure mais encore bénéficier d’une aide à la réinsertion. Finalement, les personnes qui achètent leurs services doivent être poursuis pénalement, de même que tous les acteurs de la traite. En effet, se prostituer implique généralement d’accepter de faire des services sexuels indignes, dégradants et dangereux et cela ne doit pas rester impuni.
Dans ce site, nous parlons de traite humaine lorsqu’il y a exploitation d’autrui, l’accord de la victime n’étant pas déterminante. Nous utilisons le terme prostitution lorsque nous parlons de façon générale de cette activité ou dans les situations où la traite humaine n’a pas été officiellement démontrée.
Ania* hat gerade erst mit ihrer Tätigkeit als Prostituierte begonnen. Sie kann weder essen noch schlafen, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und befindet sich in einem schwachen Nervenzustand. Ein Bekannter hatte ihr geraten, sich zu prostituieren, um die Kosten für die Operation ihrer krebskranken Mutter zu bezahlen. Ania erzählt uns, dass sie 700 pro Woche für ihr Zimmer zahlen muss und nur 150 verdient hat, weil „die Männer sie bitten, Dinge zu tun, die nicht natürlich sind, und sie sich dagegen weigert“. Sie bittet uns um Hilfe. Wie viele andere mussten in ihrem Fall aufgrund von finanziellem Druck oder der Beharrlichkeit von Kunden oder Zuhältern akzeptieren, erniedrigende oder gesundheitsschädliche Dienstleistungen auszuüben?
*Name geändert
Nos plans d'action
L’association Perla agit sur trois plans dans sa lutte contre la traite humaine:
Würde, Hilfe und die Möglichkeit zur Resozialisierung bieten. Perla Home ist unverzichtbar, um den Opfern bei der Wiedereingliederung zu helfen.
Sensibilisierung und Prävention: informieren, ausbilden, veröffentlichen
Mit den Behörden und allen Instanzen, die dieselben Ziele verfolgen, zusammenarbeiten und sich mit ihnen vernetzen.
Apporter la dignité, une aide et une possibilité de se réinsérer. Perla Home est indispensable pour aider les victimes à se réinsérer
La sensibilisation et la prévention: informer, former, publier
Travailler en collaboration et en réseau avec les autorités et avec toute instance visant les mêmes buts
Sich einbringen
Lassen Sie uns gemeinsam gegen den Menschenhandel kämpfen. Wir schlagen verschiedene Möglichkeiten vor, wie Sie sich uns in diesem Kampf für die Freiheit anschließen können.